GESCHICHTE

1958

Der jetzige Bahnhof Potsdam Pirschheide wird am 18. Januar
als Bahnhof Potsdam Süd eröffnet. Hier treffen sich die Bahnlinien von Potsdam
Stadt, dem heutigen Potsdamer Hauptbahnhof, Seddin, Güterbahnhof/Seddin,
Michendorf sowie Werder und Brandenburg. Er liegt etwa drei Kilometer von der
Innenstadt entfernt, entwickelt sich über die Jahre dennoch zu einer der
fahrgaststärksten Stationen der Region. Neben dem Bahnhof Flughafen
Berlin-Schönefeld ist es die wichtigste Station des Berliner Außenrings. Das
Bauwerk wurde von den Architekten Wolfgang Dreßler und Walter Mempel als
Turmbahnhof konzipiert und verfügt über insgesamt acht Gleise. Im
Bahnhofsgebäude befindet sich die Fahrkartenausgabe, Geschäfte für Handel und
Gastronomie sowie Räumlichkeiten für die Bahnangestellten.

 

Einige Tage vor Eröffnung wird eine Trasse der Potsdamer
Straßenbahn mit Endhaltestelle in Betrieb genommen. Darüber hinaus entsteht ein
Busbahnhof, ein Taxistand, Stellplätze für Fahrräder sowie eine Tankstelle.

 

1960

Am 2. Oktober wird der Bahnhof Potsdam Pirschheide in Potsdam
Hauptbahnhof umbenannt. Die Verbindungen werden ausgebaut: Es besteht eine
schnelle Anbindung nach Ostberlin, es fahren Züge nach Babelsberg, Potsdam
Stadt, Beelitz und Jüterbog. Auch Interzonenzüge von Aachen/Köln nach Görlitz
und Rostock nach München sowie der gesamte, Potsdam tangierende
Binnenfernverkehr werden hier abgewickelt.

 

1991

Der Fernverkehr wird eingestellt. Mit der Wiedervereinigung
verliert der Bahnhof zunehmend an Bedeutung. Grund dafür ist die Führung des
Pesonen-Fernverkehrs über die Berliner Stadtbahn statt über den Berliner
Außenring.

 

1993

Der Bahnhof wird in Potsdam Pirschheide umbenannt. Die
Funktion des Hauptbahnhofs übernimmt der Bahnhof Potsdam Stadt, der sechs Jahre
später in Potsdam Hauptbahnhof umbenannt wird. Der Regionalverkehr bleibt
weiterhin von Bedeutung.

 

1994

Als letzte, von Menschen geführte Bastion, schließt der
Fahrkartenschalter. Der Bedarf ist zu gering. Die Geschäfte schließen
ebenfalls.

 

1999

Die oberen Gleise werden stillgelegt. Es sind nur noch die
Gütergleise in Betrieb. Der aus Michendorf kommende Zug RB23 ist allein auf
weiter Flur und hält als einziger am Bahnhof Pirschheide. Die noch erhaltenen
Bauten des Bahnhofs stehen unter Denkmalschutz.

 

2012

Der Unternehmer Ronald Engelhardt und seine Frau Shima kaufen
das Gebäude und renovieren es aufwändig. Die heutige "Pirschheide"
entsteht.