"Sie sind vielleicht schon in Rente, aber Ruhestand kann man das nicht nennen, was die fünf Musiker Friedemann Dewerzeny, Rainer Rostock, Uwe Zimmer, Gerd Neumann und Reinhard Thiel veranstalten. Sie haben ihr gemeinsames Hobby kurzerhand ein Stück weit professionalisiert und die Rock-Band Rostfrei gegründet.
„Wir brauchen keinen Star-Geiger, es muss menschlich passen“, sagt Friedemann Dewerzeny, der am Keyboard steht. Dass es passt zwischen den Bandmitgliedern haben sie schon vor langer Zeit bewiesen. Mit den Bandsmobile und INL-73 traten vier von ihnen zu Ostzeiten in nahezu allen Sälen der Region auf, wie Dewerzeny stolz erzählt. „Wir sind wieder da“, sagt er.
Die Wende und das Berufsleben hatten verhindert, dass die Band schon früher wieder zusammenfand. Unter dem neuen Namen Rostfrei proben die fünf nun seit über einem Jahr intensiv in Ludwigsfelde. Die MAZ war bei einer Probe dabei und bekam einen exklusiven Vorgeschmack auf das, was die Musiker schon bald vor Publikum spielen wollen: und das ist Rock ’n’ Roll vom Feinsten.
Mit Titeln wie „Abracadabra“ von der Steve Miller Band oder „Listen to the Music“ von den Doobie Brothers bringen „Rostfrei“ die Coolness der 70er und 80er Jahre ins Jahr 2019. Die Sonnenbrillen gehören selbstverständlich dazu.
Aber „Rostfrei“ können auch modern. Ihre Version von „Sex on fire“, das 2008 von Kings of Leon gesungen, die Charts eroberte, klingt beinahe wie das Original. Die Coverband trifft gut den Ton. „Wir haben einen hohen Anspruch an uns selbst. Es kommt nichts aus der Dose bei uns“, sagt Dewerzeny.
Mit ihrer Besetzung aus zwei Gitarren, Bass, Keyboard und Schlagzeug schaffen sie es, komplett auf Playback zu verzichten. Vor jedem Musiker steht ein Mikrofon und wenn der Song es verlangt, singen alle mit.
Mit ihrem starken Sound wollen Rostfrei es noch mal so richtig wissen. Die Band organisiert sich ihre Auftritte ohne einen Agenten oder Manager. Ihr Repertoire umfasst 70 Lieder von Tanzmusik, klassischem Rock bis zu Popmusik ist alles dabei.
Die Musiker brennen förmlich darauf, endlich auftreten zu können. Der Text von „Abracadabra“ könnte kaum besser passen. Denn da heißt es gleich am Anfang: „I heat up, I can’t cool down“ (Ich werde heiß, ich kann mich nicht abkühlen).
Edit: In einer früheren Version dieses Artikel hieß es, dass einige Band-Mitglieder früher in der Gruppe „INL-73“ gespielt haben. Korrekt ist, dass zwei Mitglieder bei „INL-73“ und zwei Mitglieder bei „mobile“ gespielt haben.
www.rostfrei-rock.de
MAZ 09.03.2019